Denk´mal

Verein

Denk´mal

Freund:innen des Landesklinikums Mauer


Ursprung

Im Zuge der Bewerbung des Landesklinikums Mauer zur Landesausstellung 2026 und der Errichtung des Bildungscampus entstand die Idee, einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe macht, ein Bindeglied zwischen Klinikum und Bevölkerung zu sein und das Landesklinikum Mauer auf seinem Weg in die Zukunft mit allen Veränderungen und neuen Entwicklungen zu begleiten.

Das Landesklinikum Mauer nimmt als Sonderkrankenhaus für seelische Gesundheit eine Sonderstellung in Niederösterreich ein. Es ist ein besonderes Klinikum, was die Architektur und die Aufteilung in einzelne Pavillons anlangt. Nach langjährigen Bemühungen ist es gelungen, dass im Landesklinikum Mauer im Jahr 2026 die NÖ Landesausstellung stattfinden wird. Dieses „Großereignis“ ermöglicht neben umfangreichen Sanierungsarbeiten, dass die wichtige Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem großen Besucherkreis sichtbar wird und nähergebracht werden kann. Zudem ist es eine einmalige Möglichkeit das Thema geistige Gesundheit und Krankheit in den Mittelpunkt zu stellen und der Stigmatisierung entgegenzuwirken. Im Gesundheitsbereich gibt es zurzeit einen akuten Personalmangel im pflegerischen und ärztlichen Bereich. Auf dem Areal des Landesklinikums Mauer ist seit dem Jahr 2022 auch der Bildungscampus Mostviertel untergebracht. Es handelt sich dabei um die zentrale Ausbildungseinrichtung für Pflegeberufe im westlichen Mostviertel. Zudem wurde im Jahr 2023 auch ein Fachhochschullehrgang für Pflege dem Bildungscampus angeschlossen. Somit wurde ermöglicht, dass alle Stufen der Pflegeausbildung bis zum diplomierten Pflegedienst in Mauer absolviert werden können. Vielleicht bewirkt der nähere Einblick in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter des Landesklinikum Mauer, dass sich noch mehr junge Menschen für einen Gesundheitsberuf entscheiden. Da eine NÖ Landesausstellung erstmalig in einem Krankenhaus während des laufenden Klinikbetriebs stattfindet, ist es eine besondere Herausforderung, dass die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten und der Mitarbeiter gewahrt wird. Diese besonderen Voraussetzungen sind allen Beteiligten bewusst und es werden alle Anstrengungen unternommen, damit das Wohl aller Patienten und Mitarbeiter gewährleistet ist. Das NÖ Landesklinikum Mauer ist ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor in unserer Region. Viele Bewohner der Region finden dort einen guten und verlässlichen Arbeitsplatz, der zwar viele Herausforderungen mit sich bringt, aber dafür großen gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Danke dem Verein „Freunde des Klinikums Mauer“ für ihre Aktivitäten, um die Vorbereitungen für die NÖ Landesausstellung zu unterstützen!
Michaela HinterholzerKommRat Michaela Hinterholzer
Etwas Besonderes; Hin und wieder gibt es Bauten, die etwas ganz Besonderes in sich tragen, sie in einer bestimmten Weise herausragend und zu Meilensteinen der Architektur- und Kulturgeschichte machen. Im Nachhinein betrachtet sind sie nichts weniger als das sichtbar gemachte Bindeglied oder der Übergang von einer ganzen Epoche zur nächsten. In ihren Formen und Funktionen sind sie vielfach noch der eigenen Herkunft verpflichtet und doch ist der Aufbruch in eine neue Zeit unübersehbar. Die Heil- und Pflegeanstalt in Mauer war zu Beginn des 20. Jahrhunderts zweifelsfrei solch etwas Besonderes. Sie war ein solcher Meilenstein, nicht nur wegen der mit einfachsten Mitteln hinreißend schönen Gestaltung ihrer Fassaden, sondern insbesondere ihrer zugrundeliegenden Haltung gegenüber geistig erkrankten Menschen. In ihrer axial-symmetrischen Anlage ist sie noch einer alten, barock anmutenden städtebaulichen und hierarchisch gegliederten, gesellschaftlichen Ordnung verbunden, doch die Anordnung von luftigen, freistehenden Pavillons in einem grünen Park kündet bereits von einem völlig neuen und modernen Medizin- und Menschenbild. Seit 2007 dürfen wir mit unseren Architektenteams an der Sanierung und Erweiterung des Landesklinikums Mauer arbeiten und sehen die Landesausstellung 2026 als vorläufigen Höhepunkt unserer Tätigkeiten. Es macht mich stolz und dankbar zugleich, dass ich so viele Jahre an diesem besonderen Projekt mitarbeiten durfte.
Architekt DI Johannes Zieser

Ich bin 1956 von Wien nach Mauer gekommen und habe dann einige Jahre bei meinen Eltern im Direktionsgebäude der Landesanstalt gewohnt, woraus sich meine Begeisterung für den Jugendstil – der damals eher kritisch gesehen wurde – entwickelt hat und die mich auch zu meinem Architekturstudium an der TU Wien bewogen hat. Ich heiratete nach Öhling und trat als Architekt in den NÖ Landesdienst (NÖ Gebietsbauamt 3, St. Pölten) ein. Ich wurde in der Marktgemeinde Oed-Oehling zum Bürgermeister gewählt und habe mich dabei besonders für unseren landeseigenen Meierhof eingesetzt; dabei habe ich mein erstes Buch über „Carlo von Boog“ herausgegeben. Als Obmann des Kulturbundes Mostviertel schrieb ich an einigen Büchern über die Landschaft und die Architektur des Mostviertels und organisierte die Ausstellung „Der Most und sein Viertel“ im Rahmen der NÖ Landesausstellung 1988 in Seitenstetten. Als NÖ Landesbaudirektor lag mir die Bausubstanz unserer Landesanstalt besonders am Herzen. Im Ruhestand absolvierte ich deshalb ein Doktoratsstudium über „Carlo von Boog“ an der TU Graz. Nunmehr arbeite ich im wissenschaftlichen Beirat der Landesausstellung 2026 mit und verfasse ein Buch über Johann Kirchweger, ohne den unsere Landesanstalt nie im Mostviertel wäre.

Dipl. Ing. Dr. Techn. Peter Kunerth
Das letzte in Europa existierende geschlossene Jugendstil Klinikum – die psychiatrische Klinik Mauer – ist ein besonderes Juwel der Architektur dieser Zeit und Ausdruck der Haltung der Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen – in den 1940er Jahren ist es zum Mahnmal der Menschenverachtung der Nationalsozialisten geworden. Beides lässt uns für die Herausforderungen unserer Zeit lernen. Psychiatrische Krankheiten verständlich und ansprechend zu vermitteln, sowie die kommenden Entwicklungen in diesem Fach, ist gerade in einer Zeit, wo eine weltweite Pandemie besonders in der Seele und Psyche Schaden hinterlassen hat, eine große Chance für unsere Gesellschaft und ich wünsche mir, dass die Ausstellung diese wichtigen Themen vermitteln kann.
Dr. Andreas Krauter, MBA
Denk Mal-Entstehung eines Vereins

Das Landesklinikum Mauer wurde anlässlich des 50jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef in der Zeit von 1898-1902 im Jugendstil erbaut und durch Kaiser Franz Josef 1902 feierlich eröffnet.

Diese damals sehr moderne und richtungsweisende Krankenanstalt überdauerte ein bewegtes Jahrhundert mit zwei Weltkriegen und wirtschaftlichen Ein- und Umbrüchen. In diesem Jahrhundert entwickelte sich das Landesklinikum Mauer als Kompetenzzentrum für psychiatrische Erkrankungen.

In diesen mittlerweile 122 Jahren seit Eröffnung der „Anstalt“ hat sich das Krankenhaus mit den umliegenden Ortschaften und Gemeinden, allen voran mit Mauer und Öhling sehr gut arrangiert. Umgekehrt arbeiteten und arbeiten viele „Mauringer und Öhlinger“ in der „Anstalt“, dem heutigen Landesklinikum Mauer.

Aus der bewegten Vergangenheit des Landesklinikum Mauer und den Geschichten seiner Patientinnen und Patienten, aber auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heraus hat sich der Wunsch langjähriger Webbegleiter und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der umliegenden Gemeinden manifestiert, diese einzigartige Einrichtung und Kulturjuwel zu unterstützen und zu fördern.

Der Verein Denk Mal – Freund:innen des Landesklinikum Mauer hat sich 2022 konstituiert. Ein wesentlicher Punkt seit der Gründung des Vereins „Denk Mal – Freund:innen des Landesklinikum Mauer“ war und ist das Klinikum zu öffnen. Mit der Öffnung wollen wir zeigen, dass „alte“ Schwellenängste völlig unbegründet sind. Was letztendlich auch eine der Zielsetzungen der niederösterreichische Landesausstellung 2026 ist, die am Gelände vom Landesklinikum und PBZ Mauer stattfinden wird und den Arbeitstitel „Wunder Mensch – seelische Gesundheit im Wandel der Zeit“ hat.

Uns, den Freund:innen des Landesklinikum Mauer ist daran gelegen, das Landesklinikum Mauer als eine moderne und innovative Gesundheitseinrichtung im Herzen des Mostviertels zu präsentieren.

Gerhard Leonhartsberger, MSc, MBA,

Vorstand

Unser Vorstand